13 Juli 2005

Was die Katze so braucht

Missys Kratzbaum



Da es ja auch Neulinge unter den Katzenhaltern gibt, hier einige Regeln für das Zusammensein mit Ihrem Zimmertiger.
Das Wort "Katzenhalter" resp. "Katzenhalterin" drückt die tatsächlichen Verhältnisse nicht ganz korrekt aus: in Wirklichkeit sind es die Menschen, die von den jeweiligen Katzen in deren Wohn-Revier geduldet werden, weil sie einige für die Katze nützliche Fertigkeiten erworben haben, als da sind: Dosen öffnen, Katzeklo reinigen und das Bett frisch beziehen.

Hier nun die wichtigsten Hinweise für eine artgerechte Katze-Mensch-Beziehung:

  1. Der natürliche Lebensraum einer Hauskatze ist das Bett, vorzugsweise ein frisch bezogenes Doppelbett.
  2. Die Katze benötigt artgerechte Nahrung, vorzugsweise von Sheba, Miamor oder Gourmet; wenn schon echte Mäuse, dann bitte tot und geschält! Frisches Wasser und/oder eigene Katzenmilch sind lebensnotwendig. Katzen, die nicht trinken, werden wenn sie in die Jahre kommen oft nierenkrank. Kuhmilch wird von allen Katzen nur schlecht vertragen - klar: die ist ja auch für Kälber!
  3. Zuviel Fernsehen ist schädlich - für Mensch und Katz! Konsumieren Sie nur ausgewählte Sendungen wie: "Universum", Tierdokumentationen oder Spitzen-Fußball, vorzugsweise englische Vereine. (Laute TOR!!!-Rufe sind unerwünscht! Ihre Katze favorisiert vielleicht die gegnerische Elf.)
  4. Katzen lieben Musik und hassen Lärm. Bringen Sie etwas Mozart in ihren Alltag. Wenn Sie schon Staubsaugen müssen, tun Sie's, während Ihre Katze gerade im Garten oder am Balkon ist.
  5. Katzen lieben Reinlichkeit: halten Sie Katzenklo und Ess- und Schlafplätze penibel sauber. Und weil gerade die Rede davon ist: Servieren Sie die Mahlzeiten Ihrer Katze in weiten Schälchen. Wenn Sie sich nun fragen warum, dann essen Sie mal ohne Hände.
  6. Katzen sind anpassungsfähig. Wenn Sie keinen Kratzbaum zur Verfügung stellen, werden ersatzweise auch Sofas, Tapeten und Teppiche angenommen - je teurer, desto lieber.
  7. Katzen sind Reviertiere - schleppen Sie Ihren felinen Lebensgefährten nicht in der Gegen herum. Wenn schon Reisen sein muss, dann bitte mit allem Komfort einschließlich einer Mindestzimmer-Anzahl und -Größe! (Eine kleine Ferienwohnung ist da ideal - Sie können sich mit Ihrer Familie ja auf 12 Quadratmeter zusammenquetschen, aber warum soll Ihre Katze unter den beengten Verhältnissen leiden?!) Wenn Sie zur Einhaltung eines Mindest-Katze-Reise-Standard nicht bereit sind, dann bleiben Sie zu Hause - Ihre Katze schleppt Sie ja schließlich auch nicht einfach irgendwo hin!
  8. Und nur, damit das nun ein-für-alle-mal klar ist: "Ihre" Katze gehört Ihnen nicht. Sie ist ein eigenständiges, selbstverantwortliches Geschöpf - wenn Sie nicht "funktionieren", wird sie einen Weg finden, Sie zu verlassen. Und wenn Sie bei Ihnen bleibt, ist das das größte Kompliment, dass Ihnen jemals gemacht werden wird.
  9. Sofern Sie sich einigermaßen anständig gebärden, wird Ihre Katze Sie lieben. Setzen Sie alles daran, diese Liebe zu erhalten und ihrer würdig zu sein - sie ist eines der größten Geschenke, die Sie im Leben erhalten werden

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    So sei es!